Kerstin Oldendorf, Jahrgang 1972, gesegnet mit drei eigenen Kindern.
Ich glaube, ich bin das typische Beispiel für das Prinzip: „Einmal der Natur zu nahegekommen, für immer verwurzelt“.
Gerne würde ich sagen, dass der Bezug zur Natur schon immer eine große Rolle in meinem Leben gespielt hat, aber das wäre „geflunkert“. Erst nach dem Abitur entschied ich mich für die Landwirtschaft – zunächst im Studium, später machte ich eine Ausbildung zur Gärtnerin im Gemüsebau – weil mich auch das Gefühl der „Freiheit“ in diesem Beruf so faszinierte. Und alle wesentlichen Tätigkeiten werden hauptsächlich vom Wetter bestimmt – was für ein „Endboss“… 😉
Neun Jahre verbrachte ich insgesamt in der konventionellen Landwirtschaft im Rheinland, zwischen Kohl, Erdbeeren und Rhabarber (und Beet- und Balkonblumen), bis ich in den abenteuerlichen „Dienstleistungssektor“ wechselte und fast 5 Jahre lang deutschlandweit Gemüsegärten mit einem Bonner Startup in die Welt pflanzte. Für (Stadt-) Menschen, die sich zum ersten Mal der Erdkruste auf Nasenlänge näherten, um dieser das erste eigene Gemüse abzuringen. Mal mehr, mal weniger erfolgreich – heute glaube ich fast alle Fehler zu kennen, die man im Gemüsegarten so machen kann, und es war eine wilde Reise.
An diesem Punkt wurde mir auch klar, wie viele Lichtjahre die meisten Menschen von dem entfernt sind, was uns alle umgibt: die Natur.
Ich verbrachte zuletzt noch ein kleines Weilchen in einem Waldwirtschaftsunternehmen (ohne Ausschank ;-)) und holte mir dort einen Einblick in ein völlig neues und sehr komplexes Themenfeld – den Wald.
Zudem bewirtschafte ich im Westerwald mit allergrößter Leidenschaft einen Naturgarten, ganz klar auch mit reichlich Gemüse in Permakulturmanier.
Und weil mir grade die Workshops und der Umgang mit Menschen so viel Spaß gemacht haben, beschloss ich mich zur Natur- und Umweltpädagogin weiterzubilden, um zukünftig genau das zu tun, was ich liebe: großen und kleinen Menschen das Wissen zurückzugeben, das aus irgendwelchen Gründen verloren ging.
Denn wir sind ebenfalls Natur, und uns umgibt unser natürlicher Lebensraum. Und diesen brauchen wir auch unbedingt für unsere „artgerechte Haltung“, also holen wir ihn uns zurück.
Und so rufe ich heute „Komm mit nach draussen!“ und nehme alle Kinder und Erwachsenen mit auf ein kleines Abenteuer.